Das Wrack der Silberstern
Preis: 2,99 €
Erschienen: 18. August 2020
Genre: erotische ScienceFiction
Niemand darf wissen, was Tani vom Wrack der Silberstern geborgen hat. Dafür ist der Wandeldroide Lucius zu wertvoll und in den falschen Händen eine mächtige Waffe. Für Tani ist er eine lustvolle Abwechslung zwischen den Sternen. Trotzdem möchte ihre Partnerin Rika ihn am liebsten aus der nächsten Luftschleuse befördern, da bereits andere Sternenschiffe nach ihm suchen.
Wird es Tani gelingen, Rika zu überzeugen, zu dritt zu fliehen? Schaffen sie es, mit Lucius zu verschwinden, um dem Wandeldroiden beizubringen, was wahres Vergnügen bedeutet?
Androidenliebe - Das Wrack der Silberstern
1. Kapitel – Wrackteile
»Scan abgeschlossen. Entfernung des Schutzanzugs nicht möglich. Sauerstoffgehalt bei fünf Prozent. Umgebungstemperatur bei -«
»Ja, ja! Schon gut. Hab’s verstanden. Da drin lebt keiner mehr!« Tani schaltete die Computerstimme ab und ging ein paar Schritte weiter in das Wrack hinein. Von ihrem Enterpunkt aus konnte sie keine Datenterminals oder andere Informationsknoten ausmachen. Vermutlich war die Energie zu niedrig, um die Anzeigen beleuchtet zu halten. Also fuhr sie mit dem Licht ihrer Lampe am Handgelenk über die Wände und suchte nach der schwarzen Spiegelung der Sichtschirme.
Heute musste sie gut drei Minuten gehen, ehe sie ein Terminal erreichte. Normalerweise hatten Schiffe dieser Luxusklasse an beinahe jeder Kreuzung eine Informationstafel, von der aus sie auf den Bordcomputer Zugriff bekommen könnte. Doch dieses Modell war anders. Moderner, effektiver und besser fürs All geeignet. Angeblich.
Tani hatte den Notruf vor zwei Tagen aufgefangen und mittlerweile trudelte dieses neue Superschiff leblos zwischen den Sternen. Ihre Chance, noch etwas Brauchbares zu finden und zu verkaufen.
Dann kam endlich eines der Terminals in Sicht. Aus ihrer Tasche zog sie eine Kugel, die sich an den Sichtschirm heftete und wie eine Spinne am Glas festhielt. Die interne Energiequelle war stark genug, um das System hacken und die Datenbank des Schiffs herunterladen zu können. Das würde eine Weile dauern.
Tani lief weiter. Sie wollte nicht von anderen Aasfeßeressern überrascht werden oder, noch schlimmer, von den Erbauern dieses Schiffs. Ihre Scans hatten zwar keine anderen Interessenten in der Nähe angezeigt, aber das konnte sich jederzeit ändern.
Da die Schwerkraft nicht mehr intakt war, deaktivierte sie die Magnetisierung der Stiefel. So kam sie zügiger voran. An den Passagierquartieren schwebte sie einfach vorbei. Dort gab es selten Wertvolles zu bergen. Der Maschinenraum war ihr Ziel.
Als sie durch den Flur flog, hörte sie ein Rumpeln aus einem der Quartiere. Erschrocken zuckte sie zusammen. Hatte jemand dort angedockt? Nicht unmöglich, auch wenn die Hangartore oder die Notbuchten leichtere Ansatzpunkte boten.
Sie war unschlüssig, ob es besser war, nachzusehen – vielleicht lebte doch noch jemand, der Hilfe brauchte – oder weiterzuschweben. Dann siegte ihre Neugierde, wer oder was in dieser Umgebung leben könnte.
Langsam schwebte sie auf die Tür des Quartiers zu, aktivierte ihre Scanner. »Lebt da noch etwas?«, fragte sie die Computereinheit.
»Keine Lebensformen erkannt.« Die schlichte Antwort.
Dennoch rumste es erneut.
Konnte es sein, dass ihre Scanner durch etwas gestört wurden? Sie musste nachsehen. Vorsichtig stieß sie sich vom Boden ab und schwebte in Richtung Decke. Dort tastete sie nach der Notverriegelung. Sie betätigte den Hebel, zog daran und öffnete so einen Spalt in der Tür.
Durch ihr Visier konnte sie nicht viel erkennen. Selbst das Licht ihrer Lampe drang nicht weit genug in den Raum.
Plötzlich zwängten sich von innen Finger in den Türspalt. Sie tasteten über das Metall und versuchten, es weiter aufzuschieben.
Erschrocken trudelte Tani zurück. »Scheiße! Da lebt ja doch noch …« Sie wiederholte den Scan.
»Keine Lebensformen erkannt.« Wieder dieselbe Antwort.
»Was ist das dann?« Sollte sie lieber verschwinden oder die Tür öffnen? War es womöglich wertvoll?
»Hilfe!« Leise war die Stimme. Tani konnte nicht sagen, ob männlich oder weiblich. Aber ganz klar ein Wort!
Wenn das da drinnen diese Bedingungen überlebte … War es dann eine Gefahr für sie oder andere? Oder womöglich der wertvollste Fund ihres ganzen bisherigen Lebens?
Innerlich rang sie mit sich. Was auch immer das war, es sprach mit ihr. Also konnte sie Fragen stellen. »Was ist hier passiert? Wer bist du und was bist du?« Sie überlegte nicht, welche Frage gerade sinnvoll war. So wie sie ihr in den Kopf kamen, gab sie diese weiter.
Das Wesen hörte auf, durch den Spalt zu tasten. »Strahlungsleck. Lucius. Wandeldroide.« Seine einzelnen Worte beantworteten präzise ihre Fragen.
Überrascht nickte Tani. Sie hatte schon von Wandeldroiden gehört, sie bislang aber für Legenden gehalten. Niemand, den sie kannte, konnte einen Androiden bauen, der dazu in der Lage war die Gestalt zu wechseln. Gefährlich, nützlich und wahnsinnig aufregend zugleich. So jemanden kennenzulernen lag für sie bislang außerhalb ihrer Reichweite. Doch jetzt hatte sie so ein hochtechnisches Wesen vor sich? Kaum zu glauben.
Wieder bewegten sich die Finger. »Bitte hilf mir. Ich bin dazu konstruiert, euch Menschen zu unterstützen. Aber hier kann ich das nicht mehr.«
»Du unterstützt uns?«
»Ja.«
»Wenn ich die Tür öffne, dann hilfst du mir, Wertvolles vom Schiff zu bergen?«
»Fliegst du ohne mich weiter?« Das war keine direkte Antwort auf ihre Frage.
Da verstand Tani, dass dieses Wesen nicht nur auf technischem Niveau extrem wertvoll war, sondern es keine ihr bekannte künstliche Intelligenz gab, die diesem Wandeldroiden nahekam. »Du bist intelligent, oder?«
»Durchaus.«
»Ein fühlendes Wesen?«
Die Finger stockten in der Bewegung. Erst nach einigem Zögern kam die Antwort. »Darüber bin ich mir nicht im Klaren.«
»Wenn ich dich rauslasse und mitnehme, dann hilfst du mir so, wie ich dir geholfen habe?« Er könnte auf jeden Fall nützlich sein. Androiden hatte sie schon einige auf ihrem Schiff gehabt und arbeiten konnten diese Blechbüchsen. Dieser hoffentlich auch.
Lucius schwieg einen Moment. Dann sagte er: »Ich werde dir helfen. Das Wertvollste auf dem Schiff bin aber ich. Die Ladung ist nutzlos. Von Strahlung verseuchte Nahrung für Centaurus Fünf. Hast du die Daten geborgen?«
»Habe ich.«
»Gut. Dann lass uns gehen.« Mit einem kräftigen Ruck zog er am Türblatt und stand vor ihr.
Menschlich sah er aus. Seine Haut hatte einen leichten olivfarbenen Ton. Drei-Tage-Bart, markante Wangenknochen. Ein hübscher Mann, den Tani auf einem der äußeren Planeten sicher in ihr Bett eingeladen hätte. Aber so eine Maschine vor sich zu sehen? Sehr interessant.
Die Raumstation von Lazerus
Preis: 2,99 €
Erschienen: 5. Oktober 2020
Genre: erotische ScienceFiction
Ohne Caroniumkarbit kann der Wanderfalke nicht weiterfliegen. Als Tani und Lucius über die Schürfrechte der Erze verhandeln wollen, dockt eine Flotte der inneren Planeten auf der Raumstation an. Tani und Rika werden von den inneren Planeten gesucht und auch der Wandeldroide Lucius darf nicht in ihre Hände fallen, also verstecken sie sich.
Rika verbirgt sich mit dem Wanderfalken im Asteroidengürtel, während die anderen beiden ein fragwürdiges Etablissement aufsuchen, das exotische Vergnügungen sucht. Doch ist eine Nacht voller Lust der einzige Preis für das Versteck und sind sie dort wirklich in Sicherheit?
Androidenliebe - Die Raumstation von Lazerus
1. Kapitel – Wandelbar
»Seid ihr sicher, dass ich mitkommen soll?« Ein wenig unsicher blickte Lucius zwischen Tani und Rika hin und her.
Tani verzog die Lippen. »Warum denn nicht? Du sagtest doch, dass dich niemand als Androiden erkennen wird, oder nicht?«
Ein wenig unbeholfen betrachtete Lucius seine Hände. Sie wechselten beinahe im Minutentakt zwischen feinen, zierlichen Fingern einer Frau und den starken, kräftigen eines Mannes.
Rika strich ihm über den Rücken. »Du solltest dich nur entscheiden, welche Gestalt du annehmen möchtest. Wegen mir brauchst du nicht zu einer Frau werden. Was fühlt sich denn für dich besser an?«
Lucius lehnte sich an den Spind und sank auf den Boden. Er bettete den Kopf zwischen den Knien und vergrub die Finger in den Haaren. »Ich mag beides. Woher soll ich wissen, was gut ist? Du willst Frauen, Tani möchte Männer und dich.«
Einen Moment standen Tani und Rika vor ihm, sahen sich an und setzten sich dann neben ihn. Rika legte den Arm um den Wandeldroiden und strich ihm mit der freien Hand eine kurze, schwarze Haarsträhne hinter das Ohr.
Auf der anderen Seite lehnte Tani ihren Kopf an seine Schulter. Die dunklen, langen Haare von ihnen beiden vermischten sich. Doch nur einen Moment später veränderte sich der Androide, sodass Tani neben dem attraktiven Lover saß, den sie in den letzten Tagen mehrfach zwischen den Beinen genossen hatte. Rika aber saß neben Luci, der weiblichen Seite der Wandeldroidin.
»Es ist nicht wichtig, was wir uns wünschen.« Rika ergriff seine männliche Hand. »Nur was du möchtest, ist entscheidend.«
Sie sah zu Tani. »Allerdings solltest du dich für heute zügig entscheiden.«
»Und wenn ich beides sein möchte?« Er hob den Kopf und sah Rika an.
»Dann ist auch das in Ordnung. Du kannst dich jederzeit verändern.«
Tani räusperte sich. »Vielleicht nicht ständig. Wenn wir auf Lazerus unterwegs sind, solltest du dich für eine feste Gestalt entscheiden. Es wirkt sonst komisch und sie könnten dich entdecken.«
»Ja. Da hast du recht. Aber …« Er sprach nicht weiter.
Also hakte Rika nach: »Was bedrückt dich?«
»Ich könnte als Mensch durchgehen, richtig?«
»Nun, du meintest, dass nur sehr tiefgreifende medizinische Scans entdecken würden, wer du wirklich bist.« Tani runzelte die Stirn. »Warum fragst du? Dein Äußeres kannst du vollkommen einem Menschen nachempfinden und auch das Verhalten eines Menschen imitierst du wahnsinnig gut.«
»Aber ich bin kein Mensch.« Er entzog den beiden die Hände und donnerte mit den Fäusten auf den Boden zwischen ihnen.
Rika strich ihm beruhigend über die Oberschenkel, während Tani sein Gesicht zu sich drehte. Sie sah ihn an, schloss kurz die Augen. Als sie wieder hinsah, sagte sie: »Du bist Luci. Unser Freund. Mehr interessiert uns nicht. Haben wir dir jemals ein anderes Gefühl gegeben?«
»Das meine ich nicht. Ich möchte mich wirklich nicht entscheiden, ob ich ein Mann oder eine Frau sein möchte. Noch nicht. Vielleicht nie.« Er lehnte den Kopf gegen den Spind. »Auch wenn ich als Mensch durchgehe und so auf Lazerus für euch nützlich sein könnte, was wäre, wenn ich optisch und auf den Scannern zu einem Standardandroiden werde?«
»Jetzt verstehe ich!« Rika lächelte ihn an. »Du möchtest weder als Mann noch als Frau dort angesehen werden.«
»So ungefähr.«
Seufzend stand Tani auf. »Dann machen wir uns mal an die Arbeit. Die Frist zur Anmeldung auf der Station läuft bald ab. Ich bin mir nicht sicher, ob wir dich in einen langweiligen Androiden verwandeln können. Du kannst dich zwar wirklich gut verändern, doch was ist, wenn ich nicht die passenden Codes dafür herausfi-«
»Darum mach dir keine Gedanken. Das kenne ich alles. Ich weiß, wie ich alles umprogrammieren muss, damit es passt.«
Tani hob eine Augenbraue. »Warum sagst du das erst jetzt?«
»Weil ich nicht wusste, wie ich es euch sagen soll. Ich fühle mich unwohl, als echter Mensch angesehen zu werden. Ja, meine Brüder und Schwestern wurden dazu erschaffen, um menschlich zu sein …«
»Und womöglich so auch andere Menschen zu täuschen, indem sie als Doppelgänger für jemanden durchgehen?« Rika verzog die Lippen, doch sogleich entspannte sich ihr Gesichtsausdruck wieder. Sie zuckte die Schultern. »Na, mir soll es egal sein. Du bist eine angenehme Gesellschaft und es könnte praktisch sein, wenn du analysieren kannst, ob uns jemand über den Tisch ziehen möchte.«
»Das macht mir auch noch Gedanken.«
»Wieso?« Rika sah zu Tani.
Tani ballte die Hände zu Fäusten. »Als Mensch könnte Luci entsprechend reagieren und schlicht das Gespräch in die korrekte Richtung lenken. Aber als Arbeitsdroide ist er nicht so frei. Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort und wir alle sind aufgeschmissen. Ich verstehe ja, dass du lieber neutral sein möchtest, nur was passiert, wenn du dich durch eine zu intelligente Aussage verrätst?«
»Ja, das fließt alles in meine Überlegung mit ein. Das macht die Entscheidung dennoch nicht einfacher. Außerdem wäre es für euch sinnvoll, wenn noch ein Mann anwesend wäre, um die Geschlechter auszugleichen. Andererseits könnten wir als drei Frauen die Männer auch ein wenig bezirzen.«
»Noch fünfzehn Minuten, bis sich das Zeitfenster zur Anmeldung schließt.« Die Stimme des Bordcomputers hallte durch die Umkleide vor der Luftschleuse.
Das Geheimnis von Centaurus
Preis: 2,99 €
Erschienen: Dezember 2023
Genre: erotische ScienceFiction
Auf dem Planeten Centaurus Fünf wollen Tani, Rika und der Androide Lucius die geheimen Daten aus dem Wrack der Silberstern verkaufen. Allerdings droht ihnen auf Centaurus Fünf die Verhaftung, da Rika und Tani immer noch gesucht werden. Außerdem weiß nur Lucius, welche Daten er zum Verkauf vom Wrack heruntergeladen hat. Rika und Tani müssen ihm also vertrauen, dass er einen guten Handel abschließen wird.
Können sie auf Centaurus Fünf nicht nur gewinnbringend die Daten verkaufen, sondern auch von dort verschwinden, ehe sie verhaftet werden?
Androidenliebe - Das Geheimnis von Centaurus
1. Kapitel – Geheime Daten
»Was ist da drauf? Wollen wir die Informationen wirklich verkaufen?« Tani wog die Datenspinne in der Hand. Abwechselnd sah sie Rika und Lucius an.
Rika seufzte und aktivierte den Autopiloten. Dann stand sie auf und ging zu Tani hinüber zum Sichtschirm. »Schließ das Ding an. Nur so wirst du erfahren, was Lucius drauf geladen hat.« Sie verzog die Lippen.
»Könnte ich. Richtig. Doch dann wird bereits ein Zugriff auf die Daten registriert und damit sinkt der Verkaufspreis.« Sie sah zu Lucius auf dem Co-Piloten-Sessel. »Können wir das irgendwie überbrücken? Ich wüsste schon gerne, womit wir da handeln.«
»Du siehst aus, als ob du darüber schon länger nachdenkst. Warum fragst du mich jetzt erst?« Lucius hob ein Bein an und legte es lässig über das andere. Leicht herausfordernd neigte er den Kopf in Tanis Richtung. »Verrate es mir und ich verrate dir, was du wissen möchtest.«
»Weil wir in gut zwei Stunden Centaurus Fünf erreichen und ich die ganze Zeit überlege, wie ich etwas verkaufen soll, ohne es zu kennen.« Tani betrachtete den Sichtschirm, auf dem der grüne Planet stetig größer wurde.
»Das ist dein einziger Grund?«
Sie verzog die Lippen und starte den Wandeldroiden an. »Braucht es noch mehr Gründe? Ich wüsste schlicht gerne Bescheid -«
»Kann es sein, dass Lucius eigentlich eine andere Frage stellen möchte?« Rika neigte den Kopf zu einer Seite.
Tani rieb sich über die Stirn. Einen tiefen Atemzug lang schwieg sie und überlegte. »Du willst wissen, ob ich dir vertraue, oder?« Danach hatte er sie zumindest gefragt, als sie ihm die Datenspinne gab, um die Daten zu speichern. Für einen weiteren Atemzug schloss sie die Augen. Dann machte sie einen Schritt auf ihn zu und sah sie ihn an. »Ja, ich vertraue dir. Das ist für mich nicht die Frage. Aber möchtest du die Verhandlungen führen? Du weißt als Einziger, was da drauf ist. Kennst du die Preise von Geheimnissen?«
Er schmunzelte. »Dieses ist sehr wertvoll.« Sein Grinsen wurde breiter. »Dafür wird jeder der inneren Planeten mehr zahlen, als ihr euch vorstellen könnt.«
»Und die Units möchtest du dir schnappen, um dann zu verschwinden?« Tani wandte sich ab. »Warum machst du so ein Geheimnis daraus?«
»Ich will euch schützen.«
»Die Units sind dir egal?« Rika sah ihn von der Seite an.
Lucius zuckte die Schultern. »Solange der Wanderfalke fliegt und ihr habt, was ihr braucht, ist mir egal, wie viel diese Geheimnisse wert sind. Mir ist aber nicht egal, dass dieses Wissen auch eine Gefahr für euch darstellen kann. Deshalb müsst ihr glaubhaft versichern können, dass nur ich weiß, was sich auf diesem Datenspeicher befindet.«
»Eine Frage über Leben und Tod, nehme ich an?« Rika schnaubte. »Trotzdem glaube ich dir. In den letzten Wochen hast du alles getan, was für uns gut war. Du wolltest nur lernen und ein Teil unserer Crew sein.«
»So ist es. Ihr seid meine Familie. Wir passen aufeinander auf und haben Spaß miteinander.«
»Und dazu gehört, dass du Geheimnisse vor uns hast.« Tani drehte sich mit vor der Brust verschränkten Armen zu ihm um. »Das gefällt mir nicht.«
Rika räusperte sich. »Tani, ich versteh ihn. Wenn ich an die Welt denke, von der ich komme … Geheimnisse konnten sehr gefährlich sein. Mein Vater hat vor meiner Mutter fast alles verborgen, was mit seiner Arbeit zu tun hatte. Auch uns Kindern hat er nichts erzählt. Aber es hat ihn bedrückt. Vielleicht konnte er mir deshalb nicht verzeih-« Sie brach ab und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Lass Lucius den Handel durchführen. Vermutlich kann er sogar einen besseren Preis bei Persephone erzielen, als wir es könnten.« Sie tippte einige Befehle in die Konsole. »Noch haben wir über eine Stunde, bis wir uns für die Landung bereitmachen müssen. Wollen wir die Zeit nicht lieber anders nutzen, als uns über Geheimnisse den Kopf zu zerbrechen? Wir können auch auf einem anderen Weg herausfinden, ob wir einander vertrauen …«
Tani hob eine Augenbraue. »Was hast du vor?«
»Oh, Spaß haben. Zu dritt.«
»Und wie finden wir da heraus, ob wir uns gegenseitig vertrauen können?« Lucius klang irritiert. »Bislang empfand ich es als Vergnügen und sehr lehrreich, aber Vertrauen?«
Rika stand auf und ging zur Tür der Brücke. »Da wüsste ich etwas … Schwerelosigkeit und zusammenhalten?«
»Macht Spaß, aber Vertrauen?« Tani runzelte die Stirn.
Lucius zuckte die Schultern. »Ich bin gerne bereit, es herauszufinden.« Auch er stand auf.
Tani ging um die Steuerkonsole herum und warf noch einen Blick auf die Anzeigen. Alles im grünen Bereich. Keine Schiffe, die ihren Kurs änderten, um sie abzufangen. Auch der Autopilot machte seinen Job. Zügig folgte sie den beiden zum Lift. »Darf ich vorschlagen, dass wir -«
»Nein.« Rika zwinkerte ihr zu. »Heute sag ich, wo es entlang geht. Ihr beide sollt einander und auch mir vertrauen.« Sie betätigte die Tastfelder am Lift und gab den Laderaum als Ziel ein.
»Mit Hindernissen?« Allmählich fragte Tani sich, was ihre Partnerin plante.
»Die Kisten sind alle befestigt. Dort können wir am einfachsten die Schwerkraft ausschalten und ein wenig in der Luft tanzen.«